Wer sich beim Fachhändler oder online eine neue Matratze anschaffen möchte, stößt zwangsläufig auf den Begriff des Matratzen Härtegrades. Viele sind mit dem Begriff überfordert und wissen nicht, welcher Matratzen Härtegrad für sie der Richtige ist.

In diesem Artikel erklären wir: Was ist ein Matratzen Härtegrad überhaupt, wie er richtig gewählt wird und was noch beim Matratzenkauf berücksichtigt werden muss. 

Was ist ein Matratzen Härtegrad?

Die Hersteller der Matratzen machen Angaben zum Härtegrad der Matratzen. Dieser beschreibt, wie weich oder hart eine Matratze ist. Der Härtegrad ist nicht genormt und ist dadurch kein ausdrücklicher Indikator dafür, wie hart oder weich eine Matratze im Allgemeinen ist. Deshalb kann jeder Hersteller für sich selbst entscheiden, wie er seinen Härtegrad nennt oder in welcher Skala er diesen aufführt.

Grundsätzlich wird der Härtegrad einer Matratze mit dem Buchstaben “H” und einer Zahl angegeben. Diese variiert von 1 bis 5, wobei H1 für sehr weich und H5 für sehr hart steht. 

Jeder Hersteller kann jedoch frei entscheiden, was für ihn H1, H2, H3, H4 oder H5 bedeutet.

In Deutschland sind die Matratzen Härtegrade H2 (weich & bis 80 kg) und H3 (mittelfest & bis 100 kg) am beliebtesten.

Warum ist der Härtegrad einer Matratze wichtig?

Dein Schlafplatz steht für Erholung und eine gute Schlafqualität. Schon einmal auf einer zu harten oder zu weichen Matratze geschlafen? 

Das ist nicht sehr angenehm und morgens fühlt man sich nicht erholt. Der Härtegrad der Matratze sollte deshalb auf deine Bedürfnisse angepasst werden, da er maßgeblich deine Schlafqualität und dein Liegegefühl beeinflusst. 

Die Matratze mit einem für dich optimalen Härtegrad, unterstützt deine Wirbelsäule im Schlaf und trägt dazu bei, dass du morgens frisch und erholt aufwachst. Der Härtegrad sollte daher auf deine individuellen Bedürfnisse ausgewählt werden. 

Die unterschiedlichen Härtegrade werden vom Aufbau einer Matratze und von der Festigkeit des Materials bestimmt, aus dem sie gefertigt ist. Die Dichte und Festigkeit einer Matratze wird durch die Messung der Stauchhärte ermittelt.

Was ist die Stauchhärte?

Der Härtegrad und die Stauchhärte sind nicht miteinander zu verwechseln. Sie gibt zwar auch Auskunft darüber, wie hart bzw. weich die Matratze ist, allerdings wird durch die Messung der Stauchhärte die Dichte und Festigkeit der Matratze gemessen. Bei der Stauchhärte geht also darum, wie viel Druck ausgeübt werden muss, um die Matratze zusammenzupressen.

Wie wähle ich die Matratze mit dem richtigen Härtegrad? 

In der Regel wird der passende Härtegrad anhand des Körpergewichts bestimmt. Allerdings gibt es noch einige andere Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Die Körpergröße ist auch ein entscheidender Faktor, der bei der Auswahl nicht vernachlässigt werden sollte. Bei schweren Personen ist die Verteilung des Gewichts auf die Körpergröße anders als bei leichten Personen. 

Faktoren, die zusätzlich noch beachtet werden sollten, sind, das Körpergewicht, die Körpergröße, der Körperbau (schlank, breit, sportlich, unsportlich), die bevorzugte Schlafposition, die persönlichen Bedürfnisse bezogen auf die Liegehärte und ob man zu zweit auf der Matratze schläft.

Matratzen Härtegrad Tabelle

Im Folgenden zeigen wir eine Tabelle die etwas als Orientierungshilfe dienen soll. Diese Werte sind für die Mehrzahl der Menschen mit normalem Körperbau hervorragend geeignet. Da diese Tabelle allerdings nur das Körpergewicht abbildet, empfehlen wir Matratzen selbst auszuprobieren oder sich von einem Fachkundigen beraten zu lassen. 

Formel zur Berechnung des Härtegrades

Wenn Sie den Härtegrad bestimmen möchten und es etwas genauer wissen möchten, gibt es folgende praktische Formeln zur einfachen Berechnung:

  • Körpergewicht in kg < (Körpergröße in cm – 100) → weich (H1 bis H2)
  • Körpergewicht in kg = (Körpergröße in cm – 100) → mittel (H3)
  • Körpergewicht in kg > (Körpergröße in cm – 100) → fest (H4 bis H5)

Der richtige Härtegrad für Seitenschläfer

Die beliebteste und häufigste Schlafposition der Menschen ist die Seitenlage. Ganze 59 % sind Seitenschläfer. Diese Lage gilt als gesunde Schlafposition und erfordert eine Matratze mit entsprechendem Härtegrad, der die Wirbelsäule unterstützt. Zu harte Matratzen entlasten nicht alle Körperpartien, insbesondere die Schultern und das Becken. 

Um eine Entlastung dieser Partien zu gewährleisten, eignen sich für Seitenschläfer eher weichere Matratzen, die sich an den Körper anpasst. Probieren Sie eine Matratze aus und achten Sie darauf, dass die Hüfte und die Schultern in die Matratze einsinken können, sodass die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. 

Der richtige Härtegrad für Bauchschläfer 

Der Bauchschläfer liegt, wie der Name schon sagt, auf dem Bauch und der Kopf ist zu einer Seite geneigt. Arme und Beine sind angewinkelt oder liegen ausgestreckt auf der Matratze. Auch hier sollte beim Matratzenkauf darauf geachtet werden, dass die Wirbelsäule optimal unterstützt wird und eine gerade Linie bildet. 

Bei einer zu harten Matratze liegen der Kopf und das Becken zu weit oben und bei einer zu weichen Matratze sinkt das Becken ein. In beiden Fällen führt dies zu einer unnatürlichen Stellung der Wirbelsäule. Die Wahl des Härtegrades sollte deswegen weder zu weich noch zu hart sein. Wählen Sie einen Härtegrad im mittleren Bereich. 

Der richtige Härtegrad für Rückenschläfer

Die Rückenlage wird von jedem fünften Menschen bevorzugt und ist die gesündeste Schlafposition. Der Rücken ist dabei stabil, während sich die Arme und Beine rechts und links vom Körper befinden. Die Wirbelsäule ist in dieser Position gerade und in ihrer natürlichen Form. 

Rückenschläfer nehmen im Schlaf eine möglichst flache Haltung ein, sodass sich weder der Kopf noch die Beine in einer erhöhten Lage befinden. Die perfekte Matratze für Rückenschläfer sollte im Schulterbereich und im Bereich des unteren Rückens flexibel sein, sodass die entsprechenden Körperteile einsinken können. Der Härtegrad sollte daher weder zu hart noch zu weich sein. Eine 5 Zonen Matratze mit variablen Härtegraden ist hierfür optimal.

Was muss ich beim Matratzenkauf noch beachten?

Zuallererst sollten Sie sich Gedanken machen, was Sie von ihrer Matratze erwarten. Welche Liegeposition nehmen Sie ein, wie sind ihre körperlichen Beschaffenheiten und was sind ihre persönlichen Vorlieben im Liegegefühl. Sobald Sie sich diese Fragen beantworten können, empfiehlt es sich, die Matratze zu testen und Probe zu liegen. 

Viele online Hersteller bieten Ihnen hier einige Wochen Probezeit an, in denen Sie gegebenenfalls die Matratze zurückgeben können. So können Sie bequem von zu Hause bestellen und gehen beim Kauf kein Risiko ein.

 

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